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Schön wäre es, wenn ...
Die Informationsweitergabe durch Bücher verändert sich.
Zwar gibt es nach wie vor Millionen von physikalischen Büchern, mit denen Menschen arbeiten. Die Bücher haben aber oft den Nachteil, dass die hier enthaltenen Informationen schnell veralten. Zudem können entliehene Bücher nicht mit Anmerkungen versehen werden.
Deshalb finden sich immer mehr Informationen auf Webseiten im Internet und in formatierter Version in PDF-Dateien.
Eigene Bücher eignen sich ...
Nach wie vor eignen sich Bücher dazu,
- wichtige Fakten hervorzuheben (etwa mittels Textmarkierungen) sowie
- eigene Gedanken und Ideen am Rand hinzuzufügen.
Will man dann allerdings daraus neue Texte entwickeln, so greift man in der Regel zu Papier und Bleistift oder gleich zum Laptop, schaltet dann zwischen Büchern, eigenen Notizen, Webseiten und PDF-Dateien hin und her.
Der Nachteil: man muss mit unterschiedlichen Medien, die oft auch noch an unterschiedlichen Orten liegen, wechseln.
Es wäre nun schön, wenn man diesen eben skizzierten Prozess auf einem Gerät zusammenfassen und jederzeit und an jedem Ort fortführen könnte.
Arbeitsmodell: digitales Erfassen und Verfassen mit iPad Pro
Seit kurzem bieten moderne Hard- und Software erstaunlich effiziente Möglichkeiten der digitalen Textaufnahme und digitalen Textproduktion in EINEM System.
Dies soll am Beispiel der Werkzeuge der Firma Apple dargestellt werden, lässt sich aber problemlos auf andere Produktreihen übertragen.
Das Arbeitsmodell benötigt an Hardware bzw. Software:
- ein iPad der Größen 10,5 Zoll oder 12,9 Zoll. Weiterhin
- ein Schreibgerät namens Pencil, das einem echten Bleistift erstaunlich naturgetreu nachempfunden ist
- die Programme Apple iBooks und Apple Notizen, die man mit dem Kauf des iPads als kostenlose Software erhält.
Diese Ausstattung reicht, um Texte digital auf einem Gerät zu erfassen und neue zu produzieren.
Schauen wir uns diesen Arbeitsprozess genauer an.
iPad 10,5“ bzw. iPad 12,9“ als digitale Begleiter
Die iPads sind sehr leistungsfähige Kleincomputer, die allein mit den Fingern bedient werden können. Möglich - aber nicht notwendig - ist auch der Anschluss einer flexiblen Tastatur, die auch gleich als Schutz dient.
Wie kommen die Informationen auf das iPad?
Wie schon angedeutet, finden sich digitale Informationen meist in folgenden Medien:
- elektronischen Büchern (eBooks), kostenpflichtig oder kostenlos
- PDF-Dateien, häufig kostenlos
- Texte auf Internetseiten, abrufbar auf Browsern wie Firefox oder Safari. Diese Texte können via Browser in PDF-Dateien exportiert werden.
Die elektronischen Bücher können über die auf dem iPad vorhandenen Software iBooks gekauft bzw. kostenfrei hinzugefügt werden.
PDF-Dateien zu einer Vielzahl von Themen liegen millionenfach im Internet und werden einfach in iBooks hineingezogen. Hier kann man sie noch nach Sachbereichen ordnen.
Ebenso verfährt man, wenn man wichtige Informationen auf einer Webseite gefunden hat. Man exportiert die entsprechende(n) Seite(n) als PDF-Datei und importiert diese in iBooks.
Diese Verfahren sind leicht mit den Fingern zu bewerkstelligen.
Wir gehen nun davon aus, dass wichtige Dokumente in iBooks gespeichert sind. Verwenden Sie andere Geräte von Apple wie iPhone oder iMac, so sind die gleichen Texte dort ebenfalls vorhanden, denn auch hier findet sich das Programm iBooks. Die von Ihnen erworbenen oder importierten Dokumente werden dort automatisch mit allen angeschlossenen Geräte synchronisiert. Sie können also problemlos auf einem anderen Gerät an einem anderen Ort weiterarbeiten.
Aber bleiben wir auf dem iPad Pro.
Textrezeption auf dem iPad Pro mit dem Pencil
Haben Sie in dem Programm iBooks einen Text aufgerufen, etwa eine PDF-Datei zur Schulentwicklung, so lesen Sie diesen wie auf einer Fotokopie, blättern auch entsprechend mit den Fingern weiter.
Finden Sie nun relevante Textstellen, so nehmen Sie den Pencil zu Hand, tippen oben rechts auf das Kreissymbol mit Bleistiftspitze, und schon öffnet sich unten eine Leiste mit Symbolen für
- Kugelschreiber
- Textmarker
- Bleistift
- Radiergummi.
Sie klicken mit dem Pencil etwa auf das Symbol Textmarker, wählen dann noch die Farbe, etwa gelb, und markieren nun Ihnen wichtig erscheinende Textteile.
Sie können auch durch Klicken auf das Symbol Bleistift handschriftliche Notizen hinzufügen. Möglich ist es zudem, durch Verwenden einer Tastatur weitere Ergänzungen zu machen.
Das System ist sehr intuitiv, man hat sich innerhalb von kurzer Zeit an die neue Art der Textaufnahme und Textkommentierung gewöhnt.
Text mit iPad Pro, Tastatur, Pencil und Apple Notizen verfassen
Um nun einen Text in der Rohform zu verfassen, können Sie jetzt das Programm Apple Notizen (Apple Notes) aufrufen, ebenfalls auf allen angeschlossenen Geräten vorhanden.
Sie haben hier drei Möglichkeiten, einen neuen Text zu schreiben. Dazu verwenden Sie die
- virtuelle Tastatur des iPads oder
- eine hinzugekaufte Hardwaretastatur oder
- den Pencil
Sie können die Eingabegeräte auch wechselweise benutzen.
Text rezipieren mit iBooks - Text verfassen mit Apple Notizen
Nun führen wir die Prozesse der Textrezeption und der Textproduktion elegant auf dem iPad Pro zusammen.
Voraussetzung ist dafür das Betriebssystem IOS ab Version 11.
Dazu halten Sie das iPad Pro am besten horizontal, um ein breitere Fläche vor sich zu haben.
Sie rufen zunächst mit dem Finger das Programm iBooks auf. Hier wählen Sie die aktuelle PDF-Datei auf, möglicherweise schon ergänzt um Ihre Textmarkierungen und Anmerkungen. Der Text füllt noch das gesamte Querformat.
Sie streichen nun mit dem Finger vom unteren Rand leicht nach oben. Zum Vorschein kommt das Dock mit den Programmen, die Sie am meisten einsetzen. Sie fassen mit dem Zeigefinger auf das Programm Apple Notizen und ziehen - ohne es loszulassen - dieses nach rechts an den Rand. Hier können Sie es befestigen und mit dem Finger etwa auf die Hälfte oder ein Drittel des Bildschirms vergrößern. Apple nennt dieses Verfahren Split View, geteilter Bildschirm.
Jetzt haben Sie eine hervorragende Arbeitssituation vor sich:
Auf der linken Seite ist die PDF-Datei mit ihren Kommentierungen.
Auf der rechten Seite können Sie einen neuen Text verfassen oder einen schon begonnenen fortführen. Dies bewerkstelligen Sie mit der virtuellen Tastatur oder der Festtastatur (Smart Keyboard). Sie können aber Ihren Text aber auch mit dem Pencil schreiben, quasi handschriftlich. Auch ist es neuerdings möglich, beide Formen - getippten und handschriftlichen Text - zu mischen.
Stellen Sie beim Schreiben fest, dass Sie weitere Informationen benötigen, so rufen Sie eine andere PDF-Datei in iBooks auf.
Tipp | Sie können auch einen Textteil aus dem PDF-Dokument kopieren und in Ihren Text mit Quellenangabe per Kopieren und Ziehen (Drag and Drop) einfügen. |
Falls Sie Informationen aus dem Internet benötigen, kann der Browser iBooks ersetzen und sich stattdessen neben Apple Notizen legen. Auch hier können Textteile, etwa Zitate, per Drag and Drop in Ihren Text eingefügt werden.
Der hier wiedergegebene Artikel wurde mit der oben beschriebenen Methode verfasst.
Fazit
Mit dem iPad Pro, den dort installierten Programmen iBooks und Apple Notizen erhält man eine enorm effiziente Arbeitsumgebung auf einem handlichen Gerät, das man zudem leicht überall hin mitnehmen kann. Sie können somit Ihre Arbeit jederzeit unterbrechen und an geeigneten Orten zu passenden Zeiten fortsetzen.
Begriffserläuterungen
- iPad Pro: Tabletcomputer der Firma Apple
- Pencil: Eingabegerät für iPad Pro, einem Bleistift nachempfunden; über Bluetooth mit dem iPad Pro verbunden
- iBooks: Apple Verwaltungssoftware für elektronische Bücher und Dokumente
- Apple Notizen: Programm (Apple) zur Eingabe von digitalen Notizen
- Split View: Ab der Version IOS 11 besteht die Möglichkeit, Multitasking auf einem iPad Pro anzuwenden: zwei Programmfenster können gleichzeitig geöffnet und bearbeitet werden.
Henning
Schön wäre es, wenn es auch bei Bücher ein Split View geben würde, wie z.B. bei Safari. Damit könnte man z.B. beim Lesen einer Anleitung die bebilderte Seite immer aufgeschlagen lassen, um das Erklärte mit den Bildern zu vergleichen.
Schöne Grüße
Henning
AHS-Institut
Vielen Dank für den Hinweis. Genau das vermisse ich auch.